Archiv der Kategorie: gefunden

(künstler)

„dieter bohlen ist ein künstler
(…) warum sich künstler im ganzen land darüber freuen sollten.“

(taz)

p.s.: hatte kurz überlegt eine neue kategorie boulevard dafür aufzumachen, aber ich leg es lieber unter „gefunden“ ab.

(der letzte augenblick)

wir sind immer am ende, stehen immer am rand des letzten augenblicks, und warum sollten wir uns jetzt einbilden, es verhielte sich anders?

paul auster „im land der letzten dinge“

(be-rühren)

es scheint, als liege der unterschied zwischen echter kunst und la-la-kunst in der bereitschaft zu sterben, um den leser zu rühren.

david foster wallace

(sich selbst wählen)

sieh, darum ist es so schwer, sich selbst zu wählen, weil in dieser wahl die absolute isolation mit der tiefsten kontinuität identisch ist, weil durch sie jede möglichkeit etwas anderes zu werden, vielmehr sich in etwas anderes umzudichten, unbedingt ausgeschlossen wird.

kierkegaard „entweder – oder“

(eine eigene realität)

der vergangene augenblick war durch nichts in der welt wiederherstellbar. deshalb war erinnerung immer fiktion. vergangenheit war für die erinnerung nicht mehr als ein anlass zur produktion privater mythen und legenden. ihre fotoalben, fand sie, waren demnach die bilderbücher ihrer privaten legenden. die gesammelten märchen der laura stern, illustriert von laura stern. beim aufschreiben, zum beispiel im tagebuch, wurde die erinnerung noch einmal fiktionalisiert. als schriebe man einen roman auf der grundlage eines theaterstücks. erinnerung war kein abbild der wirklichkeit, sondern eine eigene realität.

tobias hülswitt „ich kann dir eine wunde schminken“

(erinnern)

lange zeit versuchte ich mich an gar nichts zu erinnern. indem ich meine gedanken auf die gegenwart beschränkte, kam ich leichter zurecht und war weniger anfällig für verstimmungen. das gedächtnis ist eine grosse falle, verstehst du, und ich tat mein bestes, um mich zurückzuhalten und dafür zu sorgen, dass meine gedanken sich nicht in die alten zeiten zurückschlichen.

paul auster „im land der letzten dinge“

(bewegen)

mich interessiert nicht so sehr,
wie sich menschen bewegen,
als was sie bewegt.

pina bausch [1940-2009]

(wählen)

ob mr. mutt die fontäne mit eigenen händen gemacht hat oder nicht, ist unwichtig. er wählte sie aus. er nahm einen gewöhnlichen artikel des lebens, stellte ihn so auf, dass seine nützliche bedeutung verschwand hinter dem neuen titel und standpunkt — schuf einen neuen gedanken für dieses objekt.

marcel duchamp

(erzählen)

eine geschichte ist nicht nur dann wahr, wenn man sie so erzählt, wie sie passiert ist, sondern auch so, wie sie passieren hätte können.

johannes mario simmel

(flucht)

beim arbeiten braucht man dem leben nicht in die augen zu schauen.

carlos ruiz zafón „der schatten des windes“