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heute morgen

erinnerung an den leichten schwefelgeschmack des warmen wassers beim duschen. ist 15 jahre her, das ich das letzte mal auf island war…

fliegen

der breite isländische mensch war die krönung. nicht das er besonders dick war, aber er hatte einfach ein kreuz wie ein kleiderschrank eine schrankwand und sass im flieger von reykjavík nach akureyri neben mir und drückte mich ans fenster –
aber der reihe nach:

kassel – frankfurt mit der bahn: ausser zwei österreichischen, morgens um 10:30 extrem ausgelassenen kindern von denen ich mich gerade genervt fühlen wollte, als ich aussteigen musste, ereignislos.

flughafen ffm
gähnend im flughafen ffm

dann frankfurt – reykjavík: 20min in ffm auf dem rollfeld rumstehen. warum muss man beim fliegen eigentlich immer überall rumstehen? das essen der iceland air hatte ich deutlich besser in erinnerung. ich hab ja schon viele sorten kartoffelsalat gegessen, und selbst bei den billigen supermarktpackungen kann man nicht wirklich von schlimm sprechen, nur eben nicht sooo toll… der im flieger war ganz anders. blockig. und geschmacksneutral wäre mir in diesem fall deutlich lieber gewesen. sachen bei denen ich tatsächlich nur einen kleinen bissen probiere und dann kapituliere sind eigentlich selten.

mit ein wenig verspätung setzten der flieger dann in reykjavík auf und bleibt eine geschlagene stunde auf dem rollfeld stehen – „because of the strong winds“ wie man uns wissen lässt. erklärt natürlich alles, da fliegt man kilometerhoch durch die luft und landet mit ein paar stössen recht sicher wieder auf dem boden, und dann ist’s zu windig um und aussteigen zu lassen? innerlich hatte ich mich von meinem flug nach akureyri für heute schon fast verabschiedet, zumal ich ja noch den flughafen wechseln musste.
also dann endlich den koffer vom laufband gegriffen, zum ausgang gesprurtet… „hello! – (und eine für mich unverständliche isländische anweisung)!“ – ich: „hä?“ – „could you please put your suitcase into this machine!“ na toll, wenn man’s eilig hat und abgehetzt aussieht, wird man natürlich noch vom zoll angehalten und nach drogen durchsucht!

dann endlich in ein wartendes taxi gesprungen. der nette taxifahrer war so bemüht um mein problem das er während der fahrt noch mit dem national airport telefonierte und mir dann verkünden konnte, dass mein flug eh eine halbe stunde verspätet fliegen würde. netter mensch, der im dezember übrigens für vier tage münchen besuchen wird – zum essen gehen mit seiner frau und zwei freunden. das taxi von reykjavík/keflavik international nach reykjavík national hat mich dann mehr gekostet als der inlandsflug. lass es dir schmecken in münchen, netter isländischer taxifahrer!

inlandsflughafen
spielzeugflughafen reykiavík national

tja, und dann gings ja so richtig los: im mini-inlandsflughafen in reykjavík sass ich dann und sah zu wie mein flug nach akureyri immer weiter nach hinten geschoben wurde. 18:30 sollte es losgehen, und um 21:45 als mein flug schon gar nicht mehr auf der anzeigetafel war und die durchsagen auch nur noch auf isländisch vorgenommen wurden, da sich ja wohl eh kein doofer tourist mehr im flughafen befand, durfte ich einchecken und dann auch ziemlich gleich boarden. und da passierte es: der breite mensch setze sich neben mich und drückte mich ans fenster. zudem schien er einer der ganz wenigen isländer zu sein, die nur gebrochen englisch sprechen, da ich schon seine nachfrage von wo ich käme nur mit viel mühe verstand.
unser kleiner cityhopper wurde mächtig durchgeschüttelt beim start und so war ich ein bischen versöhnt, weil ich die ewiglange wartezeit besser einordnen konnte, aber dadurch wurde es natürlich noch enger an meinem fensterplatz. allerdings kann man den isländern eine gewisse gelassenheit beim fliegen nicht absprechen. in jedem touribomber auf die kanaren wären bei den turbolenzen nur noch wehklagende laute der passagiere gekommen – 50% der isländer (der breite auch) haben zeitung gelesen. respekt! ich hätte sicher einige male die zeilen verloren.
noch mehr versöhnt war ich übrigens als ich beim landen eine absolut weisse landebahn endeckte und beim aussteigen auf dem rollfeld durch mehr als 5cm schnee stapfen musste (ich weiss, bei 5cm ’stapft‘ man noch nicht, aber ’stapfen‘ klingt bei schnee irgendwie richtig!). da weiss man doch warum das mit dem flug so lange gedauert hatte.

„i’ll pick you up from the airport“ war die info die ich hatte, aber mit einer verspätung von mehr als 3 stunden hatte wohl auch hier niemand gerechnet. also überlegte ich mir gerade ob ich nicht nochmal einem taxifahrer ein essen irgendwo in europa sponsoren sollte, als ER fröhlich an mir vorbei durch den schnee schlurfte und fragte, ob alles in ordnung sei (oder so ähnliches fragte er zumindest). der unglaublich breite mensch aus dem flieger war auch noch da. ich schilderte ihm kurz in einfachsten englischen worten mein problem und schon wies er auf sein auto, er würde mich da kurz hinfahren. ich sollte doch nur kurz da anrufen, damit in auch da reinkäme wo ich hinwollte. ich musste ihm zu meiner schande gestehen, das ich nur einen namen hatte (extrem schlechte vorbereitung!) und so rief er kurzerhand die auskunft an. supertyp, der breite isländer! ich hab ihn für irgendwann demnächst auf ein bier eingeladen. die sitze in solchen fliegern sind aber auch extrem schmal!
so bin ich also dann doch noch hier in meinem gueststudio angekommen. und draussen siehts so aus:

schnee vor meiner tür

[geschrieben 1.11.2007 23:45 ortszeit (= MEZ – 1h) – aber ich musste mir ja erst einen netzzugang suchen.]

wenn ich mal gross bin, schaffe ich es sicher auch zu packen, ohne das der koffer (und irgendwie auch das ganze zimmer) hinterher so aussieht, als ob man das mit verbundenen augen aus drei metern entfernung gemacht hätte…
– bestimmt!

alle lampen an!

höhensonne 222

zugegeben, ich hatte erwähnt, das es im winter auf island die meiste zeit recht dunkel und kühl ist, aber dieses ding, das mir meine ehemaligen wg-mitbewohner nachträglich zum geburtstag überreichten werde ich trotzdem nicht einpacken. alle stromerzeuger des landes werden sich wahrscheinlich gerade die hände gerieben haben:

höhensonne: stufe 1 + 2

stufe I … und stufe II

danke trotzdem dafür – ist ja auch schön, wenn man um mein wohl besorgt ist.

mit der bahn zum flieger

da M. verständlicherweise besseres zu tun hat als mich 200km zum flughafen zu chauffieren werde ich wohl zugfahren. der plan hat sich allerdings als schwieriger umzusetzen herausgestellt als gedacht:

Leider kann die elektronische Reiseauskunft derzeit nur Auskünfte vom 10.12.06 bis zum 08.12.07 geben. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

verständnis? da will man wegen der festen termine ausnahmsweise mal langfristig planen, und dann: fahrplanwechsel dazwischen. außerdem könnte ich aber sowieso kein hin- und rückticket buchen, da die beiden fahrten über einen monat auseinander liegen. unplanbar also. unverständnis.
mein trost: die bahn bietet den sparpreis ‚dauer spezial‘ auch für einzeltickets an und es war für den 1. noch verfügbar. glück gehabt!

prolog

statt postkarten und dia-abenden… ?

ich habe meinen artists-in-residence aufenthalt in akureyri (island) zum anlass genommen diese seiten einzurichten – auch um den zahllosen anfragen nach postkarten, fotos und berichten etwas entgegen zu setzen. ob die geschichte damit zeitlich begrenzt ist oder nicht halte ich mir trotzdem offen. ebenfalls offen ist umfang und häufigkeit meiner nutzung dieser seiten [androhung eines doch-noch-dia-abends].

flugdaten:

01. november 2007: frankfurt/main -> reykjavik, reykjavik -> akureyri
14. dezember 2007: reykjavik -> frankfurt/main